Presseerklärung der AIHD zum Straßenfest in Heidelberg
und zum Nazi-Aufmarsch in Ludwigshafen/Mannheim
 

Erfolgreiche antifaschistische Aktivitäten am 30.04. und 01.05.2002

 
Auch in diesem Jahr haben wir den 30.04. dazu nutzen können, antifaschistische Inhalte auf die Straßen Heidelbergs zu tragen. Unter dem Motto „Burschenschaften abschaffen – Für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg“ versammelten sich ab 18.00 Uhr mehrere Hundert Menschen auf dem Universitätsplatz, um  sich an den zahlreichen Infoständen zu informieren und zusammen zu feiern.
Zum reichhaltigen Programm gehörten nicht nur mehrere Redebeiträge, ein politisches Quiz und ein Agit-Prop-Theaterstück, sondern auch Livebands; darunter die überregional bekannten und beliebten „Irie Révoltés“.
Nach Beendigung des Straßenfestes zogen größere Gruppen vom Universitätsplatz Richtung Burschenhäuser, um sich dort davon zu überzeugen, dass das so genannte Maiansingen nicht im öffentlichen Raum, sondern höchstens auf verbindungseigenen Grundstücken stattfinden konnte. Damit kann der ursprüngliche Zweck des antifaschistischen Aktionstags als erfüllt betrachtet werden.
Auch in Zukunft werden wir dafür sorgen, dass die rassistische, sexistische und national-chauvinistische Propaganda der reaktionären Studentenverbindungen in der Nacht zum 1. Mai nicht den Weg in die Altstadt findet.
Die seit Jahren stark frequentierte Veranstaltung der AIHD fand dieses Mal im Rahmen unserer Kampagne „Freiheit stirbt mit Sicherheit – Gegen Polizeistaat und Überwachungsgesellschaft“ statt, deren Auftakt der  erfolgreiche antifaschistische Innenstadtaktionstag am 13.04. bildete. Sie wird mit mehreren Veranstaltungen in den nächsten Monaten fortgesetzt und findet in einer Demonstration am 15.06.2002 einen weiteren Höhepunkt (wir werden Sie darüber auf dem Laufenden halten).

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Abends war die Mobilisierung zu antifaschistischen Gegenaktivitäten zu den für den 1. Mai geplanten Neonaziaufmärschen in der Region. Das scheint uns durchaus gelungen zu sein.
So fand sich am nächsten Tag auch eine große Anzahl von HeidelbergerInnen vor dem Hauptbahnhof in Ludwigshafen ein, von wo aus die Demonstration der Neonazis starten sollte. Dies konnte aber durch Blockadeaktionen vor und hinter dem Bahnhof verhindert werden. Nach diesem desaströsen Auftakt wurde der braune Haufen mit der Bahn zu seinem Kundgebungsort nach LU-Mundenheim verbracht, wo er jedoch ebenfalls am Laufen gehindert wurde. Schließlich landeten die unter anderem von Christian Hehl angeFÜHRten Neonazis im Mannheimer Stadtteil Seckenheim.
Doch auch hier konnten sie wegen der zahlreichen GegendemonstrantInnen nur unter massivstem Einsatz der Polizei marschieren, die es sich nicht nehmen ließ, mit circa 12 Hundertschaften und der Mannheimer Reiterstaffel brutal gegen AntifaschistInnen vorzugehen; dabei gab es Verletzte und vorübergehende Festnahmen.
Trotzdem gelang es dem neonazistischen Mob nicht einmal, eine Abschlusskundgebung auf dem bereits besetzten Rathausplatz von Seckenheim durchzuführen – abgesehen davon, dass er von einer lautstarken Menge empfangen wurde, musste er auch noch feststellen, dass das einzige Megafon den braunen Geist aufgegeben hatte...

Auch in Zukunft gilt:
Wir lassen uns den 1. Mai nicht nehmen!