AIHD: Innenminister Gall muss Spitzeleinsätze unverzüglich offenlegen
Die AIHD fordert vom neuen
baden-württembergischen SPD-Innenminister Reinhold Gall, endlich die
rechtswidrigen Spitzeleinsätze der Polizei gegen die außerparlamentarische
Linke aufzuklären und unverzüglich zu beenden.
Nach der Enttarnung des
LKA-Spitzels Simon Bromma zum Jahreswechsel 2010/2011 hatten sich die Oppositionsparteien
SPD und Grüne noch für die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses,
für die Offenlegung der Spitzeleinsätze und die lückenlose
Information der Betroffenen ausgesprochen.
Am 12.12.2010 war in Heidelberg
von linken AktivistInnen der LKA-Spitzel Simon Bromma enttarnt worden,
der unter dem falschen Namen ‚Simon Brenner’ unter absurden Vorwänden
fast ein Jahr lang die gesamte außerparlamentarische Linke in Heidelberg
ausspioniert und infiltriert hatte. Der Einsatz richtete sich erkennbar
nicht gegen irgendwelche imaginären Straftaten, sondern es ging um
die Ausforschung und Kriminalisierung einer missliebigen politischen Szene.
Am 04.02.2011 hatte die
AIHD öffentlich gemacht, dass noch ein weiterer Mann und eine Frau
als verdeckte ErmittlerInnen gegen die linke Szene in Heidelberg aktiv
sind.
Es ist nun an der grün-roten Regierung; die Identität der verbliebenen Spitzel, die nun zu grün-roten Spitzeln geworden sind, offenzulegen und nun die längst notwendigen politischen und personellen Konsequenzen zu ziehen. Darüber hinaus sind die Hintergründe aufzuklären und die Verantwortlichen für die Maßnahme zu benennen.
Wir werden die neugewählte
grün-rote Regierung nicht aus ihrer Verantwortung entlassen und sie
nachdrücklich an ihre Ankündigungen aus Wahlkampfzeiten erinnern.
Auch im Sicherheitsinteresse
der eingesetzten Polizeibeamten sollte Innenminister Gall die notwendigen
Maßnahmen nicht der rechtswidrig bespitzelten linken Szene selbst
überlassen.
Wir erwarten vom neuen Innenminister,
dass er sich unverzüglich um die Aufklärung des Spitzel-Skandals
kümmert, die Verantwortung der vorherigen CDU-Regierung in einem parlamentarischen
Untersuchungsausschuss klärt und die verbliebenen verdeckten EmittlerInnen
offenlegt und unverzüglich abzieht.
In Heidelberg wird am 21.05.
eine Demonstration stattfinden, die sich gegen die Bespitzelung und Kriminalisierung
der außerparlamentarischen Linken in Heidelberg und Baden-Württemberg
richtet.
Antifaschistische Initiative
Heidelberg (AIHD), 17.05.2011