Presseerklärung der Roten Hilfe e.V. Ortsgruppe Heidelberg

Erneuter Anwerbeversuch durch den Verfassungsschutz in Heidelberg
Am 24. Oktober 2001 suchte ein Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutz (im Folgenden als M bezeichnet) die Wohngemeinschaft des Heidelberger Antifaschisten B auf. Der VSler machte dabei dem ihm öffnenden Mitbewohner Bs deutlich, dass er sich wohl gerne ein wenig mit B unterhalten wolle. Auf den Hinweis des Mitbewohners, B sei gerade arbeiten und folglich nicht zu Hause anzutreffen, kündigte M an, er werde sich eine Woche später noch einmal melden.
Dies geschah dann auch am 31. Oktober. Er rief - vor dem Haus stehend - B überraschenderweise auf dessen Handy an, um ihn zu einem Gespräch vor die einige Stockwerke weiter unten liegende Haustür zu bitten. B traf sich dann dort mit M und fragte ihn, wie er denn eigentlich gerade auf ihn gekommen sei. Er sei - so der Schnüffler - im April dieses Jahres beim Anbringen antifaschistischer Plakate „erwischt“ und von der Polizei personalienkontrolliert worden. Und auf die zusätzliche Frage Bs, was dieser Vorfall nun mit diesem dreisten VS-Besuch zu tun habe, antwortete der Spitzel - ohne sich auch nur im Geringsten die Mühe zu machen, eine sonst übliche „psychologische Basis“ zwischen ihm und dem von staatlicher Repression Betroffenen aufzubauen - kurz und bündig: „Mitarbeit gegen Geld“.
B machte ihm daraufhin sofort und energisch klar, dass er auch für Kohle nicht mit ihm Kaffeetrinken gehen würde. Der Schlapphut packte wieder einmal seinen Hut und ist bisher bei B nicht mehr aufgetaucht.

Die Rote Hilfe e.V. OG Heidelberg protestiert zum wiederholten Male gegen die Anwerbeversuche der Geheim-dienste und weist erneut darauf hin, dass dieser Anquatschversuch in Heidelberg keinen Einzelfall darstellt.

Macht jeden Anquatschversuch öffentlich, denn das ist es, was die Geheimdienste, die noch keine Ermittlungsbehörden mit weitreichenden Strafverfolgungsbefugnissen darstellen, stört. Gleichzeitig zeigt es, dass es zur „Normalität“ vieler aktiver Menschen gehört, Ziel eines Anquatschversuches geworden zu sein!

Keine Unterhaltungen mit dem Verfassungsschutz!
Macht jeden Anquatschversuch öffentlich!
Für die Abschaffung der Geheimdienste!