Bullen morden – überall!
Demonstrant in Genua von Polizei erschossen!

Ermordet wurde einer - gemeint sind wir alle!

Die Polizei hat bei den Protesten gegen den G8-Gipfel in Genua am 20. Juli 2001 einen Demonstranten getötet. Augenzeugen, Videoaufnahmen und Pressefotos bestätigen, dass der 23-jährige Carlo Giuliani erst von einem Polizisten aus der Heckscheibe eines Polizeifahrzeugs aus nächster Nähe mit zwei gezielten Schüssen in den Kopf geschossen und dann anschließend von dem Polizeiwagen überfahren wurde. Carlo erlag seinen schweren Verletzungen.


Der Mord an Carlo Giuliani am 20.07.2001

Für die Macht der Reichen geh’n sie über Leichen!

Die Eskalation wurde damit von der Polizei, wie schon in Göteborg, ohne Rücksicht auf Verluste auf die Spitze getrieben. Es wird hingenommen, dass für die Zusammenkunft der Vertreter der mächtigsten Industrienationen der Welt Menschen schwer verletzt oder sogar erschossen werden.

Der Protest gegen die neue Weltordnung wurde über Jahre hinweg ignoriert. Die Regierungen der G8-Staaten glaubten, mit ein paar Gesprächsangeboten jede Kritik zahm zu machen und im Zaum zu halten. Dieses Konzept ist nicht aufgegangen. Seit den Aktionen von Seattle 1999 gibt es keinen Gipfel, kein EU-, kein IWF- oder Weltbank-Treffen mehr, an dem sich der internationale Protest gegen den Kapitalismus nicht lautstark zu Wort meldet.

Die Antwort der Herrschenden war abzusehen: Repression, Diffamierung von politischem Protest zu Hooliganismus, Aufkündigen des Schengener Abkommens trotz genehmigter Demonstrationen, Meldeauflagen für politische AktivistInnen, Ausreiseverbote, Ingewahrsamnahmen usw.

Der Mord von Genua ist nun trauriger Höhepunkt der Kriminalisierung des linken/linksradikalen Widerstandes und der Hetzte gegen die Anti-Globalisierungs-Bewegung.

Doch die Proteste gegen den Kapitalismus sind nicht die verrückten Taten einiger weniger - wie die Herrschenden über die Medien glauben machen wollen -, sondern Ausdruck der Unzufriedenheit immer mehr Menschen von überall auf der Welt.
Bulle in Göteborg beim gezielten Schuss auf DemonstrantInnen

In Genua sind über 150.000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen das G8-Treffen und die Aufteilung der Welt unter den Reichen zu protestieren. Von den protestierenden Gruppen und Organisationen wurde schon lange im Voraus angekündigt, die komplette Absperrung der Innenstadt nicht hinzunehmen.

Niemand braucht sich zu wundern, dass sich, obwohl Genua in eine Festung umgebaut wurde, Protest nicht von Zäunen, Barrikaden, 20.000 PolizistInnen und SoldatInnen sowie massiven Kontrollen aufhalten lässt.

Niemand braucht zu behaupten, es gäbe nur sinnlose Gewalt, denn die Aktionen am 20. und 21. Juli reihen sich nahtlos ein in verschiedene Demonstrationen und Aktionen, wie z.B. die Demo am 19. Juli, bei der über 50.000 Menschen für die Rechte von MigrantInnen in Genua auf die Straße gegangen sind. Sie sind auch Reaktion auf das brutale, repressive Vorgehen der so genannten Sicherheitskräfte im Vorfeld der Großdemos.

Die Polizei hat durch massive Repression und zahlreiche Gewalttaten gegenüber Protestierenden zusammen mit den Regierungen der G8-Staaten die Verantwortung zu tragen für den Tod von Carlo und die zahlreichen Verletzten.

Polizei und Staatsvertreter haben wieder einmal versucht, auch diese Schüsse und den Mord an einem Aktivisten in eine „Notwehr-Situation“ umzudeuten, wie zuvor schon in Göteborg die Schüsse auf Demonstranten hiermit gerechtfertigt wurden.
Die Antwort auf Polizeigewalt

Notwehr ist jedoch nicht, wenn eine bis an die Zähne bewaffnete Polizei einen Demonstranten erschießt.

Notwehr ist, wenn die Menschen auf die Straße gehen, weil ihnen die erbärmlichen Lebensbedingungen, die ihnen angeboten werden, ihre Zurichtung und Verwertung im Kapitalismus, die Aufteilung der Ressourcen der Welt unter den Reichen und die Ausbeutung der Ärmsten nicht mehr passen.

Die Regierungspolitiker der G8-Staaten bekundeten in den Medien ihr „Bedauern“ über den „tragischen Tod eines Demonstranten“ - allen voran der italienische Gastgeber Berlusconi und US-Präsident Bush.

BRD-Kanzler Schröder sprach noch am Tag des Mordes vor laufenden Kameras heuchlerisch sein Bedauern aus, um einen Atemzug später zu versuchen, die Protestbewegung in „Gewaltfreie“ und „unpolitische Krawallmacher“ zu spalten und fordert die Polizei auf „mit aller gebotenen Härte“ gegen „Randalierer“ vorzugehen. Wie die Bullen das verstehen, haben wir alle erfahren müssen.

Spalten lassen wir uns nicht! Ihre Rechnung wird nicht aufgehen!


 

Sendet Protest-Faxe und Protest-Mails an die unten genannten italienischen Vertretungen!

Italienische Botschaft Frankfurt:

E-Mail: italcultffm@compuserve.com

Fax 069/7531143


 

Italienische Botschaft Stuttgart:

E-Mail: info@iic-stuttgart.de

Fax 0711/1628111


 

Italienisches Konsulat Mannheim (zuständig für Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar-Kreis):

E-Mail: italconsul.mannheim@t-online.de


 

Wandelt Wut und Trauer in Widerstand!

Schluss mit Polizeiterror und Repression gegen DemonstrantInnen!

Für die Entwaffnung der Polizei!

Für die Globalisierung des Widerstandes! Kapitalismus abschaffen!