Widerstand gegen Rechtsradikale

Auch in Heidelberg Proteste gegen NPD-Demonstration
Nürnberg/Heidelberg. Mehrere tausend Menschen haben am Samstag mit Gegendemonstrationen auf Aufmärsche der rechtsextremen NPD in drei deutschen Städten reagiert. In Nürnberg, Heidelberg, und im niedersächsischen Oldenburg gerieten NPD- Anhänger und Mitglieder der militanten linken Szene aneinander. Mit Großaufgeboten verhinderte die Polizei jedoch eine Eskalation der Gewalt. Insgesamt wurden 49 Personen festgenommen.
In Nürnberg war die Lage besonders angespannt. Etwa 3000 Menschen verhinderten einen von der NPD geplanten Marsch durch die Innenstadt, indem sie den 350 Rechtsextremen den Weg verstellten. Die NPD- nahe „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ wollte mit einer Demonstration und einer anschließenden Kundgebung ihren OB- Kandidaten und Ex- NPD-Chef Günter Deckert unterstützen. Aus dem Block der Gegendemonstranten flogen Eier und Tomaten auf Einsatzkräfte und NÜD- Sympathisanten. Die Polizei verbot daraufhin den NPD-Demonstrationszug, die Kundgebung mit Deckert fand aber ohne gravierende Störungen statt.
In Heidelberg gingen rund 2000 Bürger auf die Straße, um gegen 200 Neonazis zu protestieren, die zu einer angemeldeten Demonstration am Hauptbahnhof gekommen waren. Mit einem Pfeifkonzert übertönten die Gegendemonstranten die Parolen der Neonazis, die anschließend mit dem Zug nach Ludwigshafen fuhren. Die dort nicht genehmigte Demonstration der Neonazis konnte aber wenig später von 300 Polizisten gestoppt werden. Eine direkte Konfrontation mit Gegendemonstranten wurde verhindert.

MM, 29.10.2001