Bilanz: 15 Festnahmen, sechs Verletzte
„Wir sind mit unserem Einsatz am Samstag sehr zufrieden“, erklärt Polizeisprecher Harald kurzer. Den Sicherheitskräften ist es erfolgreich gelungen, die verfeindeten Demonstranten voneinander zu trennen. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltern der größten Gegendemonstration und der Polizei hielten dich die NPD- Gegner an das Vermummungsverbot; die Beamten verzichteten deshalb darauf, den Demonstrationszug durch die Hauptstraße zu flankieren. Außerdem gelang es, die NPD- Jugend am Marschieren zu hindern. Und so wurden nur Reisende von den Ereignissen am Samstag behindert. Zwischen 13 und 15.30 Uhr kam es rund um den Hauptbahnhof zu erheblichen Behinderungen.
Trotzdem werfen die gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande der Gegendemonstration einen Schatten auf den Erfolg der Antifaschisten: Zwei Polizeiautos wurden erheblich beschädigt; auf Seiten der Demonstranten gab es nach AIHD- Angaben mindestens sechs Verletzte. Fünfzehn Autonome wurden vorübergehend festgenommen. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Steine- oder Flaschenwerfer, die nach der Festnahme eines Demonstranten, der die Polizeiautos beschädigt hatte, auf die Sicherheitskräfte losgegangen waren. Sie konnten später in der Kurfürstenanlage festgenommen werden. Doch die Härte der Polizei traf auch Unschuldige. Mindestens ein Demonstrant,, der zwischen der Polizei und Autonomen schlichten wollte, wurde mit einem Polizeiknüppel niedergeschlagen. Er erlitt eine Platzwunde, die mit mehreren Stichen genäht werden musste.
Nur wenige Beamte und Demonstranten waren an den Auseinandersetzungen beteiligt, Deshalb zogen auch die Initiatoren von „turn left“ eine positive Bilanz: „Viele Menschen haben unmissverständlich klar gemacht, dass Neonazis keine Toleranz zu erwarten haben“, erklärt „turn left“- Sprecherin Lea Bayer.

RNZ, 29.10.2001