Presseerklärung der AIHD zum antifaschistischen Aktionstag am 30.04.2003

Trotz kühler Temperaturen und Regenschauern haben sich am 30.04.2003 ca. 500 Menschen am antifaschistischen Aktionstag der AIHD beteiligt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gegen reaktionäre Biedermänner und neonazistische Brandstifter“ stand. Die Kundgebung, die ab 18 Uhr auf dem Richard-Hauser-Platz vor der Jesuitenkirche stattfand, wurde von Liveacts von Chaoze One (HipHop aus Neustadt) und Petrograd (Punk aus Luxemburg) begleitet. Diese brachten das Publikum bis 23 Uhr zum Tanzen.
Auch dieses Jahr konnte der Aufmarsch rechter Burschenschafter unter Federführung der „Normannia“, die schon mehrfach durch rechtsextreme Kontakte und antisemitische Flugblätter aufgefallen ist, verhindert werden, so dass diese ihren Fackelzug auf der Terrasse ihres Hauses am Kurzen Buckel abhalten mussten. Die Polizei schützte das „Maiansingen“ durch einen massiven Einsatz mit weiträumigen Absperrungen.
Während der Aktionen gegen das Treiben der Korporierten wurden mehrere Menschen festgenommen und zum Teil verletzt. So wurde eine junge Frau nach Berichten mehrerer Zeugen gezielt von einem Polizeiauto angefahren. In einem anderen Fall wurde ein Protestierender an der Hand verletzt, als sich vier Polizisten gleichzeitig auf ihn stürzten und ihn mit dem Kopf auf die Motorhaube ihres Wagens schleuderten.
Wie auch schon am 19.04. dieses Jahres ist es wieder gelungen, einen Aufmarsch von Rechten zu verhindern. Wir werden auch weiterhin gegen rechte Umtriebe in Heidelberg aktiv bleiben, auch wenn diese sich, wie im Fall der Burschenschaften, hinter der Fassade bürgerlich-reaktionärer Brauchtumspflege verstecken.

Heidelberg, 01.05.2003