Presseerklärung zum RNZ-Artikel
„Die Halle 02 ist eine fixe Idee“ vom 17.04.02

Wieder einmal hat sich gezeigt, wie die Stadt Heidelberg mit Initiativen zur Schaffung selbst verwalteter Räume umspringt. Allem Anschein nach hat es die Stadt mit ihrem Engagement zur Einrichtung einer Jugendhalle nicht Ernst gemeint: Angesichts der städtischen Verzögerungstaktik hinsichtlich der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten hat die „Schülerinitiative für ein selbst verwaltetes Jugendzentrum“ aufgegeben. In den zweieinhalb Jahren ihres Bestehens haben sich die SchülerInnen nach Leibeskräften verbogen, um mit immer weiter reichenden Zugeständnissen das Wohlwollen der Stadt zu erkaufen: So arbeitete die Initiative auch nach dem Scheitern des „Round Table“ im Oktober 2000 weiterhin mit städtischen Institutionen zusammen, obwohl klar war, dass die dabei angestrebte Jugendhalle keineswegs selbst verwaltet, sondern nur ein Anhängsel des Stadtjugendrings sein würde.
Gescheitert ist das illusorische Vorhaben, die Schülerinitiative mit der Teilnutzung der
Halle 02 abzuspeisen, da dieses Projekt auf Profit ausgerichtet ist und damit eigenverantwortliches, nicht-kommerzielles Engagement verhindert. Zynisch stellt sich dabei der Umstand dar, dass das Autonome Zentrum die Gebäude, in denen sich die Halle 02 befindet, bereits 1999 als möglichen Ersatz angeführt hatte, der damals allerdings von der Stadt ausgeschlagen wurde.
Den vorläufigen Höhepunkt der systematischen Verhinderung selbst verwalteter Strukturen markiert der negative Entscheid über die Bewerbung des AZ (im Exil) für die Nutzung der ehemaligen Gaststätte „Hildes Hellebäch´l“. Sie ist wohl endgültig dem Stadtteilverein Handschuhsheim zugesprochen worden – was ein Schlag ins Gesicht all derer ist, die damals mit uns zusammen für die Einrichtung eines neuen Autonomen Zentrums in diesen Räumlichkeiten gekämpft haben.
Begründet wird diese konsequente Abwehrhaltung der Stadt wohl mit dem „schlechten Ruf“ des AZ, den auch der persönliche Referent der Oberbürgermeisterin, Herbert Braun, immer wieder ins Spiel bringt (vgl. RNZ-Artikel vom 10.04.2002).
Aber dass die von Braun angeführten „politischen Parolen“ der Autonomen letztendlich doch nicht ausschlaggebend sind, zeigt sich am Beispiel der „Schülerinitiative für ein selbst verwaltetes Jugendzentrum“: Obwohl sie über ein „poliertes Image“ verfügt und für ihr „jugendliches Engagement“ von allen erdenklichen Seiten Lob einheimste, ist selbst eine städtisch kontrollierte Jugendhalle nicht realisiert worden.
Inzwischen musste sogar die Schülerinitiative einsehen, dass die Heidelberger Stadtverwaltung keine selbst verwalteten Jugendräume zulassen wird.

Für ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg!

Pressegruppe des AZ im Exil