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Der folgende Text wurde der Stadtverwaltung am 22. Februar 2000 zugeschickt und der Empfang bestätigt. Wir wissen natülich nicht wie unsere Chancen stehen, wir können im Moment nur abwarten...

Zum downloaden liegt der komplette Text als Postscript-Datei (70 kB) bereit.

Inhalt:


Selbstdarstellung und Ziele

Der Verein Gegendruck e. V. wurde 1991 gegründet und umfaßt zirka fünfzig aktive Mitglieder. Er hat das Ziel, Alternativen zu einem überwiegend kommerziellen Kulturbetrieb zu entwickeln. Von 1991-1998 hat der Verein das Autonome Zentrum (AZ) in der Alten Bergheimer Straße betrieben; wir sind allerdings nicht synonym zum AZ zu verstehen.

Da wir der Ansicht sind, daß neue, kreative Projekte nicht gut innerhalb eines kommerziellen und autoritären Rahmens entstehen können, fördert der Verein solche kulturellen Initiativen, die sich unter dem Oberbegriff der Selbstverwaltung zusammenfassen lassen.

Gegendruck e. V. möchte Menschen zu kulturellem und politischem Engagement ermuntern, indem wir wieder einen offenen Raum schaffen, in dem interessierte Gruppen ihre Projekte frei von autoritär-edukativem oder konsumptivem Zwang verwirklichen können. Es ist unser erklärtes Ziel, gesellschaftlich marginalisierten und benachteiligten Menschen die Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten und Veranstaltungen in einem offenen Haus zu ermöglichen. Wir möchten gemeinsam Toleranz und Solidarität trainieren, anstatt zu akzeptieren, daß Menschen ihre Stärke zum Zwecke der Beherrschung und zum Schaden anderer mißbrauchen - woraus sich der Vereinsname Gegendruck ableitet.

Wir favorisieren die Selbstverwaltung gemäß Konsensprinzip, denn nur so können Menschen, insbesondere Jugendliche, lernen, verantwortungsbewußt miteinander und mit ihrer Freiheit umzugehen. Obgleich die technischen Möglichkeiten, etwas zu tun, ständig anwachsen, determiniert die Mainstream-Kultur immer mehr Lebensaspekte durch neue Zwänge. Die bei uns mitarbeitenden Gruppen sollten ihre Projekte deshalb selbstverantwortlich gestalten; dies unterscheidet unseren Ansatz von städtischen Jugendhäusern oder Freizeitparks und sonstigen Frontal-Veranstaltungen.

Zum Ende dieser Selbstdarstellung möchten wir darauf hinweisen, daß aus den Aktivitäten mancher Gruppen und Einzelpersonen im AZ inzwischen namhafte und professionelle Kultureinrichtungen mit z.T. bundesweitem Ruf erwachsen sind.

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Nutzungskonzept -

Grundsätzliches

Wie bereits erläutert, möchten wir in der ehemaligen Gaststätte am Hellebäch'l ein offenes Kulturprojekt etablieren; der Verein kümmert sich um den Rahmen, in dem verschiedene gesellschaftliche Gruppen, Einzelpersonen und Vereine kleinere Veranstaltungen, regelmäßige Treffs, aber auch größere Events durchführen können.

Kulturelle Begegnungsräume gibt es in Heidelberg bereits, doch sind hier entweder kommerzielle Zwänge und Interessen vorherrschend oder aber es handelt sich um größere, von öffentlichen Geldern abhängige Kultureinrichtungen. Offene, nicht-kommerzielle Begegnungsräume für Menschen gibt es in Heidelberg nicht.

Die Offenheit des Hauses in Verbindung mit der Idee der Selbstverwaltung ist ein wichtiges Grundprinzip. Gruppen, die mitarbeiten wollen, sollen am Hausrat (,,Plenum``) teilnehmen. Dieses nicht fest gefügte Gremium bestimmt, welche Veranstaltungen stattfinden, und legt die Rahmenbedingungen des Gebäudebetriebs fest.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist für uns die Nicht-Kommerzialität. Es werden keine unternehmerischen Gewinne erwirtschaftet: vielmehr soll eine Preisgestaltung erfolgen, die sich beim Verkauf von Getränken und Speisen an Selbstkostenpreisen orientiert. Die ,,Bewirtung`` und die Durchführung von Veranstaltungen erfordert jeweils die eigenhändige Mitarbeit der Gäste und VeranstalterInnen.

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Nutzungskonzept -

Veranstaltungen und Gruppen

Wie im ehemaligen Autonomen Zentrum sind das Engagement der beteiligten Gruppen und ihre Mischung ausschlaggebend dafür, ob die aktiv Mitarbeitenden und die BesucherInnen ein Kulturzentrum als langweilig oder aber als inspirierend empfinden. Erwiesenermaßen besaß das AZ konzeptionell und logistisch die Fähigkeit, ein breites Spektrum der Bevölkerung anzusprechen. Fortlaufende Kontakte und aktuelle Verhandlungen mit alten und neuen ,,AZ-Gruppen`` lassen reges Interesse an der Neuauflage des Projekts erwarten. Folgende Einrichtungen sind geplant:

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Nutzungskonzept -

Raumplanung

Aus den zuvor aufgelisteten konkreten Projekten sowie einem zu erwartendem Interesse weiterer Initiativen bei Inbetriebnahme ergibt sich ein erheblicher Raumbedarf, der eine sinnvolle Nutzung aller Gebäudeteile ermöglicht und dazu eine stückweise Renovierung und Einrichtung erlaubt. Insbesondere der tägliche Betrieb der Gaststätte wird gewährleistet; der Außenbereich soll im Sommer als Biergarten genutzt werden. Zahlreiche Veranstaltungen ergeben ein volles Programm, das die bisher in Heidelberg bestehenden Kulturangebote durch die nicht-kommerzielle Wirtschaftsweise sinnvoll ergänzen kann.

Wir sehen in dem Gebäude am Hellebäch'l eine hervorragend geeignete Räumlichkeit, die durch den öffentlichen Nahverkehr gut zu erreichen ist und die trotzdem in angemessenem Abstand zu den benachbarten Wohngebieten liegt, so daß keine Lärmbelästigung zu erwarten ist.

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Vertragsmodalitäten

Der Verein Gegendruck e. V. kann sich inzwischen vorstellen, ein Gebäude für diesen Zweck durch einen Miet- oder Pachtvertrag zu gewinnen. Zwar fordern wir weiterhin ein Gebäude von der Stadt, so wie es Oberbürgermeisterin Beate Weber im Gespräch mit AZ-VertreterInnen versprochen hat. Jedoch können wir einem Verhandlungsverfahren, das zu einem ordentlichen Mietvertag führt, ebenfalls zustimmen. Allerdings wollen und können wir auf der dargelegten unkommerziellen Basis nicht mit gewinnorientiert arbeitenden Kulturanbietern (etwa Gastronomie) in Konkurrenz treten. Wir fordern daher die Stadt auf, dem nicht-kommerziellen und kulturellen Anspruch des Projektes hinsichtlich der Höhe der Pachtforderungen Rechnung zu tragen.

Im Gegenzug verzichtet der Verein darauf, von der Stadt Renovierungsarbeiten einzufordern (wie es die frühere Pächterin getan hat); der Verein verfügt über ausreichende Kapazitäten, die notwendigen Arbeiten Zug um Zug sach- und fachgerecht in eigener Regie und auf eigene Rechnung durchzuführen.

Wir sind der Überzeugung, daß Heidelberg wieder ein neues ,, Autonomes Zentrum`` als offenes Kulturprojekt braucht. Die überwältigende Nachfrage und Beliebtheit des alten AZ bestätigt uns hierin; auch die ,,Heidelberg-Studie`` hat dies bewiesen. Wir sehen in dem Gebäude am Hellebäch'l eine für diesen Zweck hervorragend geeignete Räumlichkeit.

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